FORSTZERTIFIZIERUNG
Nachhaltige Forstwirtschaft für den gesunden Wald für morgen

Die Papierindustrie bekennt sich zur nachhaltigen Forstwirtschaft. 100 % des Holzes, das sie verarbeitet, stammen aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Diesen Nachweis liefern Forstzertifizierungssysteme wie PEFC und FSC.

holz
Vergleich der Zertifizierungssysteme
Zertifizierungssystem
PEFC
FSC
Gründungsjahr
1999
1993
Datengrundlage
März 2020
Februar 2020
Waldzertifizierung Österreich
3,1 Mio ha
586 ha
Waldzertifizierung global
320 Mio. ha
204 Mio. ha
Produktkettenzertifizierung Österreich
519 Unternehmen
307 Unternehmen
Produktkettenzertifizierung Global
12.010 Unternehmen
41.005 Unternehmen

Nachhaltige Forstwirtschaft als Ziel

Zwei Wege

PEFC und FSC werden von der österr. Papierindustrie als gleichwertige Zertifizierungssysteme angesehen. Hier legt die Branche besonderen Wert auf die Bereiche Vergleichbarkeit der Standards, Transparenz, Förderung nachhaltiger Forstwirtschaft, Interessensausgleich und Stakeholder-Integration in Entscheidungen. Allerdings gibt es Verbesserungspotentiale. Nur ein permanent verbessertes System kann den – sich permanent veränderten – Anforderungen gerecht werden.

PEFC

PEFC bekennt sich zur Familienforstwirtschaft und wurde 1999 in Europa gegründet. Die Organisation hat den Hauptsitz in Genf, Schweiz, betreibt aber in jedem Mitgliedsland eine eigenständige nationale Arbeitsgruppe. Es ist besonders für kleine Forstbetriebe, oft in bäuerlicher Hand, interessant. Kennzeichen für PEFC ist die Regionenzertifizierung, welche es Waldbesitzern erlaubt, einer großflächigen, bestehenden Zertifizierung beizutreten. Standards werden nach dem Prinzip der integrativen Forstwirtschaft nahe dem Niveau der nationalen Forstgesetze erlassen. Ziel ist es, keine bürokratische Zusatzbelastung für die Waldbesitzer zu erzeugen.

Als Hauptversammlungsmitglied von PEFC Austria arbeitet die Papierindustrie aktiv in internationalen Arbeitsgruppen mit, um die Integrität und Qualität der Standards zu sichern. PEFC ist das geeignete Mittel, um in der kleinstrukturierten Österreichischen Forstwirtschaft die Zertifizierung voranzutreiben.

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forest stewardship council logo

FSC

FSC wurde 1993 zum Schutz der Tropenwälder des globalen Südens gegründet. Die Hauptsitze der Organisation sind in Mexiko und in Deutschland. Standards werden meist von nationalen Arbeitsgruppen entwickelt, jedoch können auch Übergangsstandards durch Auditgesellschaften erarbeitet werden, wenn es in einem Land noch keine nationale Arbeitsgruppe gibt.       

FSC hat in Österreichs Wäldern kaum Einzug erhalten, dies liegt auch an der bäuerlichen Familienforstwirtschaft, welche in der Alpenrepublik vorherrscht. FSC eignet sich besonders für größere Waldbesitzer und Staatswälder, da neben integrativer Forstwirtschaft auch Wildnisschutzgebiete permanent aus der Nutzung genommen werden sollen.

Bei den von FSC erstellten nationalen Risikoanalysen sind die Entscheidungen häufig nicht transparent und werden nicht mit ausreichender Stakeholder-Integration getroffen. Im gemeinsamen Dialog mit FSC wurde die gemeinsame Überarbeitung der Risikoanalysen zugesagt.

Neue Möglichkeiten durch ISO

ISO, die Internationale Standardisierungsorganisation, hat mit dem Standard „ISO 38200 Produktkettenstandard für Holz und holzbasierte Produkte“ eine echte Alternative zu FSC und PEFC geschaffen. ISO 38200 versichert die Rückverfolgbarkeit von Holzprodukten und ermöglicht es Unternehmen, andere wichtige Aussagen zertifiziert an den Kunden weiterzugeben. So sind nun zertifizierte Aussagen zur Produktherkunft, Rohstoffbeschaffung und verarbeitungsspezifischen Eigenschaften erstmals möglich. Wichtig ist, dass alle Aussagen quantifizierbar, messbar und überprüfbar sind. Ein weiteres Differenzierungsmerkmal von ISO 38200 zu den oben genannten Standards ist die klare Trennung von Waldstandards und Produktkettenstandards. ISO 38200 sichert nur die Rückverfolgung innerhalb der Lieferkette ab, stellt aber keine spezifischen Anforderungen an die Waldbewirtschaftung.

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Ansprechperson

Hans Grieshofer
hans.grieshofer@austropapier.at

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