Die österreichsiche Papierindustrie ist eine Leuchtturmbranche der Bioökonomie und hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, als erster Industriezweig des Landes klimaneutral zu produzieren. Hohe Energiekosten und ein fehlendes level playing field in Europa gefährden aktuell den heimischen Industriestandort. Welche politischen Rahmenbedingungen notwendig sind, um auch in Zukunft mit hochqualitativen Produkten ‚made in Austria‘ auf dem Weltmarkt reüssieren zu können, hat Austropapier in einem Impuls-Papier zusammengefasst.
Von DekarPIO bis Walzentribologie
Umfangreiche angewandte Forschungstätigkeit ist die Voraussetzung für neue technische Entwicklungen, die zu steigender Effizienz sowie neuen, nachhaltigen Produkten und weiterer Wertschöpfung führen. Durch ein innovationsfreudiges Klima und die gezielte Förderung von Forschungsaktivitäten schafft Österreich die Umstellung auf eine nachhaltige Wirtschaftsweise. Aktuell laufen 3 kooperative Forschungsprojekte, bei denen mehrere Firmen zusammenarbeiten. Alle werden von der Forschungsförderungsgesellschaft FFG gefördert.
Das Gesamt-Projektvolumen aller über Austropapier koordinierten Projekte beträgt über 600.000 Euro. Im Fokus stehen insbesondere Projekte mit Potenzial, Emissionen zu reduzieren, Rohstoffe einzusparen, sowie Produktionsprozesse nachhaltiger zu gestalten. Forschungspartnerinstitute sind derzeit: TU Graz, AC2T Research GmbH, Austrian Institute of Technology (AIT)
Innovationsfreundliches Klima schaffen
Gute Rahmenbedingungen sichern Investitionen in die Zukunft. Damit Unternehmen auch künftig noch in Forschungsprojekte am Standort Österreich investieren, brauchen wir ein innovationsfreundliches Klima. Da Innovationsbedarf und Forschungsaktivität nicht immer im Voraus planbar sind und sich relevante Themen oft erst kurzfristig herauskristallisieren, ist es besonders wichtig, dass die themenoffenen Basisprogramme der österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft für die nächsten Jahre ausreichend dotiert werden. So halten wir innovationsfreudige Unternehmen in Österreich und unterstützen sie in ihrer zukunftsorientierten Ausrichtung.
Entbürokratisierung von Forschungskooperationen
Die Papierindustrie forscht nicht nur produktbezogen, sondern auch in firmenübergreifenden Projekten, die den finanziellen Rahmen einzelner Unternehmen übersteigen würden. Derartige Gemeinschaftsarbeiten gilt es mit möglichst geringem bürokratischem Aufwand zu fördern und voranzutreiben. So unterstützen wir unkompliziert die Innovationskraft der Industrie. Zwischen Grundlagenforschung und der Entwicklung marktfähiger Produkte und Wertschöpfungsketten liegen viele intensive Arbeitsstunden. Angewandte Forschung ist daher eine wichtige Voraussetzung für die Weiterentwicklung der produzierenden Industrie. Um diese Brücken zwischen der (Grundlagen-) Forschung und ihrer wirtschaftlichen Verwertung erfolgreich zu schlagen, gilt es Kooperationen zwischen Wirtschaft und Forschung durch geeignete Programme (wie z.B. COMET, Christian-Doppler-Labors, geförderte industrienahe
Forschungsprojekte
Die Dekarbonisierung bleibt eine wichtige Aufgabe für die Industriestandorte. Das Projekt DekarPIO soll auf Basis einer detaillierten Analyse der Papier- und Zellstoffindustrie ein mathematisches Modell ausarbeiten, mit dem effiziente Maßnahmen für kostenoptimale Dekarbonisierungspfade abgeleitet werden können. Papier und Karton haben vielfältige positive Eigenschaften für Verpackungsanwendungen. Die Barrierewirkung gegenüber Fett, Öl, Wasserdampf und Gasen wie Sauerstoff ist aber nicht immer ausreichend. Verpackungspapiere werden daher häufig mit Polymeren beschichtet, um die gewünschte Barrierewirkung zu erzielen. Das Projekt Papspray sucht nach optimalen Applikationsmöglichkeiten biobasierter Beschichtungen
Walzentribologie
In der Feinabstimmung der industriellen Maschinen liegt das Potenzial für Rohstoff- und Energieeffizienz. Das Projekt Walzentribologie befasst sich mit Minimierung von Verschleißerscheinungen bei Kalanderwalzen.
Das Neueste zum Thema
Auch in der Krise haben österreichische Papierbetriebe in Innovation investiert. Von den 305 Millionen EUR Investitionssumme gingen rund 70 Prozent in Projekte zur Energieeffizienz und Dekarbonisierung.