Konsequente Dekarbonisierung als Trumpf
Seit der Übernahme durch die Heinzel Group wurde am Standort in Laakirchen kräftig investiert und umgerüstet. Das Unternehmen hat sich inzwischen zu einem international renommierten Lieferanten für den Wellpappemarkt etabliert.
Die Geschichte der Papierproduktion in Laakirchen reicht zurück bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts. Franz Schuppler kaufte damals die alte Danzermühle an der Traun und gründete die Papierfabrik in Laakirchen. Nach Schupplers Tod im Jahr 1884 waren seine Söhne Alfred und August federführend für die strategische Ausrichtung des Unternehmens verantwortlich. Im Jahr 1921 trat Karl Schleck, der Schwiegersohn Alfreds, in das Unternehmen ein und übernahm 1944 die Führung des Betriebs, nachdem Alfred Schuppler gestorben war. An die Unternehmensspitze trat 1963 Wilfried Heinzel, Onkel von Alfred Heinzel, dem heutigen Eigentümer der Heinzel Group.
1963 startete die PM3 mit holzhaltigem Druckpapier, 1972 lief die PM4 mit Hygienepapier an, später begann man am Standort, Altpapier für den eigenen Bedarf zu deinken. 1988 veräußerte Wilfried Heinzel die Papierfabrik an den schwedischen SCA-Konzern. 25 Jahre später kaufte Alfred Heinzel den Betrieb zurück und führte das Unternehmen fortan in zweiter Generation. Durch die Übernahme kam auch die Mehrheit des Altpapierhändlers Bunzl & Biach zur Gruppe. Seit 2022 ist Alfred Heinzels Sohn Sebastian Heinzel Eigentümer und CEO der Gruppe. Das Herz der Fabrik sind die beiden großen Papiermaschinen. Zum einen stellt die 1987 gebaute und 2017 umgebaute PM10 rund 450.000 Tonnen braunes Papier für die Wellpappeverarbeitung her. Dazu kommt die 2002 gestartete PM11, die weißes SC-Papier für den Magazin-Druck produziert. Ihre Kapazität liegt aktuell bei rund 330.000 Tonnen im Jahr, jedoch ist ein Umbau der Maschine auf Wellpappenrohpapier für das kommende Jahr geplant.
Auch bei der Energieerzeugung geht Laakirchen neue Wege. Bei der Abwasser-Reinigung wird Biogas abgezogen, das als Brennstoff dient. Auf den Dächern der Hallen wurden 13.000 Quadratmeter PV-Anlagen installiert und das alte Wasserkraftwerk Danzermühl an der Traun 2018 mit einer erheblichen Leistungssteigerung neu gebaut. Für eine nachhaltige Zukunft folgt die Heinzel-Gruppe den Zielen der UNO, den sogenannten Sustainable Development Goals. Dafür hat sie auch einen Dekarbonisierungspfad definiert, die Indikatoren sind -35 Prozent CO2 bis 2030 und Klimaneutralität bis 2050.
Werk und Kontakt
4663 Laakirchen, Schillerstraße 5