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Rohstoffe & Ressourcen Rohstoffe und Ressourcen

Europäische Recyclingquote für Altpapier bei 79,3 Prozent

T. Konice

Aufgrund günstiger Faktoren hat sich eine besonders hohe Quote für 2023 errechnet, die das Branchenziel für 2030 jetzt schon erfüllt.

In Österreich wurden zuletzt 2,2 Mio. Tonnen Altpapier wiederverwertet, wie zB. bei Rondo in Frastanz.

Daten des Europäischen Altpapierrats (EPRC) zeigen, dass die Recyclingquote für alle Papierprodukte im Jahr 2023 auf einen Rekordwert von 79,3 % gestiegen ist. Hauptsächlich betrifft das Printprodukte und Verpackungen aus Papier, aber auch anderes. Damit ist der Papiersektor in der Lage, sein langfristiges Ziel einer Recyclingquote von 76 % bis 2030 zu erreichen. Die aktuell höhere Recyclingquote ist zum Teil auf den geringeren Rohpapier-Einkauf des Jahres 2023 zurückzuführen, weil Verleger und Verpacker gleichzeitig Lagerbestände abgebaut haben.

Die Recyclingquote wird auf der Grundlage des Anteils an recyceltem Papier (engl: Paper for Recycling) berechnet, einschließlich des Handels und des Verbrauchs von neuem Papier, Karton und Pappe. 2021 hatte sich die europäische Papierbranche erneut verpflichtet, diesmal mit einem von 72 auf 76 % erhöhten Gesamtziel. Die derzeitige Quote übertrifft dieses Ziel, obwohl einige Faktoren, die diesen Anstieg beeinflussen, möglicherweise nur vorübergehend sind. Trotz eines Rückgangs des sichtbaren Verbrauchs von Papierprodukten im Jahr 2023 blieb die Nachfrage nach Altpapier robust. Investitionen in Recyclingfabriken wurden in die Wege geleitet, was das Vertrauen der Industrie in die Zukunft der Wiederverwertung widerspiegelt. In den letzten drei Jahrzehnten hat das Recycling das Wachstum der weltweiten Papierproduktion unterstützt und gleichzeitig die Verwendung von frischem Zellstoff und damit vom Rohstoff Holz stabilisiert.

Um die Recyclingeffizienz weiter zu steigern, arbeitet die Wertschöpfungskette an mehreren qualitativen Zielen, die in einem neuen EPRC-Bericht beschrieben werden. Dazu gehören das Eintreten für die getrennte Sammlung von Papier, wie in Österreich ja schon üblich. Außerdem soll die Verbesserung der Sortierung von Sekundärrohstoffen durch künstliche Intelligenz und die Förderung von Forschung und Entwicklung bei Recyclingverfahren kommen.

Ansprechpartner
Hans Grieshofer Referent Ressourcen & Rohstoffe

Im Fokus meiner Tätigkeiten steht die nachhaltige und effiziente Rohstoffversorgung der Zellstoff- und Papierfabriken. Das Engagement in der Kooperationsplattform Forst-Holz-Papier (FHP) ist dabei ein wesentlicher Erfolgsfaktor für unsere guten Beziehungen und Partnerschaften entlang der gesamten Wertschöpfungskette.