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Die Waldinventur offenbart Herausforderungen und Chancen für die Zukunft

Stagnation der Vorräte und Chancen für einen klimafitten Wald @Adobe Stock/artjazz

Die diesjährige Waldinventur hat ergeben, dass die Vorratsentwicklung in den heimischen Wäldern erstmals seit den 1960ern stagniert – eine negative Entwicklung, die jedoch auch die Chance für den Umbau zu einem klimafitten Wald bietet. 

Österreichs Wälder sind im Wandel – die Waldinventur macht Handlungsbedarf deutlich. Die heimischen Wälder bilden nicht nur den Ausgangspunkt einer Wertschöpfungskette, die in Österreich etwa 300.000 Personen beschäftigt. Sie dienen auch als Erholungsort, tragen zur Biodiversität bei und sind maßgeblich für die Erreichung der Klimaziele. Österreich zählt mit ungefähr 48 % Waldflächenanteil zu den waldreichsten Ländern Europas. Doch die Auswirkungen des Klimawandels spiegeln sich in der Waldinventur wider. 

Waldinventur zeigt: Schadereignisse und extreme Wetterbedingungen beeinträchtigen den Waldzuwachs

In den vergangenen Jahren haben Schadereignisse wie Windwürfe und Borkenkäferschäden den Zuwachs reduziert. Auch haben Trockenperioden den Holzzuwachs negativ beeinflusst. In den Jahren 2018 bis 2023 ist die Waldfläche von 4,01 Mio. ha auf 4,02 Mio. ha angestiegen. Gleichzeitig hat sich der Holzvorrat in derselben Periode von 1180 Mio. Vfm auf 1174 Mio. Vfm verringert. Durch die notwendige Schadholzaufarbeitung werden ca. 97 % des Holzzuwachses genutzt. Regional kann die Nutzung sogar den Zuwachs übersteigen. Hinzu kommt, dass der Anteil langsam wachsender Starkholzbestände deutlich zunimmt, da diese oft in unzugänglichen Hanglagen liegen, wie die Waldinventur zeigte. 

Die hohen Erntemengen und extremen Wetterbedingungen der letzten Jahre haben zudem dazu geführt, dass der Wald im Jahr 2023 zur CO₂-Quelle wurde. Das zeigt der jährliche Treibhausgasbericht des Umweltbundesamtes. Insgesamt hat der Wald 5399 kt CO₂-Äquivalent emittiert. 

Zukunftsperspektiven: Wie ein aktiver Umbau den Wald vor den Herausforderungen schützt

Die aktuelle Lage bringt jedoch auch Chancen für die Zukunft. Ein aktiver Umbau des Waldes ist notwendig, um ihn vor den kommenden Herausforderungen zu schützen. Dazu muss eine gezielte Nutzung der Altbestände stattfinden, und es sollten Baumarten gepflanzt werden, die besser mit häufigen Trockenperioden umgehen können. Das Kohlenstoffspeicherpotenzial kann im Wald somit wieder erhöht werden. Eine verstärkte Nutzung des Rohstoffs Holz hat zudem den Vorteil, dass das gespeicherte CO₂ in langlebigen Holzprodukten erhalten bleibt. Eine Umverteilung der Kohlenstoffspeicher hat somit nicht nur positive Auswirkungen auf die Wirtschaft, sondern trägt auch zur Erhaltung unserer Wälder bei. 

Ansprechpartner
Hans Grieshofer Referent Ressourcen & Rohstoffe

Im Fokus meiner Tätigkeiten steht die nachhaltige und effiziente Rohstoffversorgung der Zellstoff- und Papierfabriken. Das Engagement in der Kooperationsplattform Forst-Holz-Papier (FHP) ist dabei ein wesentlicher Erfolgsfaktor für unsere guten Beziehungen und Partnerschaften entlang der gesamten Wertschöpfungskette.