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Statistik

Bericht 2. Quartal 2024

Zum Halbjahr erholt sich die Papierindustrie mengenmäßig, die Produktion steigt in allen Sortengruppen, liegt aber weiterhin hinter den Ergebnissen von 2021. Der Umsatz der Branche bleibt schwach.

Austropapier-Statistik für das Halbjahr 2024

Die Papier-Statistik weist im ersten Halbjahr erhebliche Produktionssteigerungen aus, sowohl bei Verpackungen (+17%) als auch im grafischen Bereich (+36%). Diese Zahlen sind allerding nur positiv zum sehr schlechten Jahresbeginn 2023 zu sehen. Im Vergleich zum guten Jahr 2021 hängen die Mengen noch immer rund 10% zurück. Im Verkauf zieht der Export zurzeit deutlich besser als der Inlandsmarkt. Das ist wichtig für eine Branche mit einem 88-prozentigen Auslandsanteil. Neben der schwachen allgemeinen Konjunkturbelebung scheint auch der zuvor angehäufte Lager-Effekt nachzulassen und mehr Papier geordert zu werden. Die Mengenentwicklung hat aber noch nicht zu breiten Preiserhöhungen geführt. Die Entwicklung des Umsatzes, der nur um 2% gewachsen ist, ist deshalb unerfreulich und steht weiterhin hohen Kosten für Rohstoffe sowie Energie gegenüber. Besonders bei Altpapier gibt es nach Marktberichten aktuell Bewegung bei den unteren Sortenbereichen. Dazu kommt der KV-Abschluss vom Mai, mit dem sich Löhne und Gehälter um fast 7% erhöhen. Die Zahlen zeigen eine nachlassende Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Papierindustrie im Vergleich zur hauptsächlich europäischen Konkurrenz, ein Thema, das von der Vereinigung Austropapier aktiv angesprochen wird.
Die Wirtschaft erwartet sich eine breite Besserung der Situation besonders von einem allgemeinen Wirtschaftsaufschwung, der noch auf sich warten lässt. Dämpfend wirkt das weiterhin hohe Zinsniveau der EZB. Die kürzlich gesetzte Senkung auf 4¼% leistet vorerst nur schwache Impulse für neue Investitionen. Auch die Inflation hemmt die Kaufneigung, sie liegt mit 3,0% weiterhin über dem Durchschnitt der Eurozone von 2,6%. Außerdem werden zu erwartende budgetäre Sparpakete nach der NR-Wahl die Möglichkeiten für kräftige Industriepolitik limitieren. Zusammenfassend prognostiziert das WiFo für 2024 nur 0,2% BIP-Wachstum. Auch für die folgenden Jahre rechnen Experten mit einer nur mäßigen Konjunkturentwicklung nach oben, die besonders für die Verpackungsbranche wichtig wäre.

Heinzel hat im Mai die umgebaute und modernisierte PM6 in Steyrermühl hochgefahren. Jetzt produziert die Business unit Strarkraft am Standort Kraftpapier für Verpackungszwecke.
Ansprechpartner
Patrick Mader Referent Wirtschaft & Datenservice

Daten und Fakten zeigen Trends auf und unterstützen bei Entscheidungen. Daher sammeln wir Informationen über Produktion, Rohstoffe, Energie, Umwelt, Soziales und vieles mehr. Daraus erstellte Tabellen, Grafiken und Analysen helfen unseren Mitgliedern und anderen Stakeholdern. Zudem betreue ich die Kooperation mit der Nachhaltigkeitskampagne TwoSides.