150.000 Tonnen Kraftpapier
Neben der Papierfabrik beheimatet Steyrermühl auch das größte Papiermuseum Europas und das Ausbildungszentrum der heimischen Industrie. Der Standort wird seit 2024 von der Heinzel Group geführt, statt Zeitungspapier wird nun Kraftpapier hergestellt.
An der Stelle in Steyrermühl, wo füher die Zhänklmühle stand, wurde ab 1868 eine Papierfabrik mit zwei Maschinen gebaut. Einige Jahre später übernahm die neu gegründete Steyrermühl AG das Werk, um damit das eigene Zeitungsverlagsgeschäft zu unterstützen. Später folgten eine dritte Papiermaschine, mehrere Holzschleifereien, 1883 eine eigene Zellstoff-Anlage und 1902 die PM4 und PM5. Wurde in den 20er-Jahren noch weiter in Energieerzeugung mit Dampfkesseln und Wasserkraft investiert, so stagnierte die Entwicklung des Werks danach bis zum Ende des zweiten Weltkriegs. Das Werk war durch die Kämpfe nicht beschädigt worden und konnte die Produktion schon bald wieder aufnehmen.
Neue Investitionen in den 50er-Jahren brachten eine Reihe neuer Anlagen, wie den Bau der PM1, eine Hackerei, ein Kraftwerk zur Dampferzeugung, eine Entrindungsanlage, einen Schleifer zur Holzstoffversorgung und schließlich noch die PM2. Die Kapazität des Werks für Schliff, Sulfit- Zellstoff, Druck- und Rotodruckpapiere, fettdichte und Colorpapiere hatte sich innerhalb von rund zehn Jahren um 50 Prozent gesteigert. Danach wechselte die Mehrheitseigentümerschaft von der Länderbank und Creditanstalt zur Gewerkschaftsbank BAWAG und 1996 zum Augsburger Haindl-Konzern, der auf Pressepapiere spezialisiert war.
Fünf Jahre später übernahm die finnische UPM alle Haindl-Standorte samt Steyrermühl. Doch mittlerweile gibt es einen neuen Eigentümer. Die Papierfabrik Steyrermühl gehört seit dem Anfang 2024 zur weltweit agierenden Heinzel Group. Nach Abschluss der Umrüstung im zweiten Quartal 2024 wird die Papiermaschine dort jährlich bis zu 150.000 Tonnen braunes und weißes Kraftpapier der Marke STARKRAFT produzieren. Der Standort Steyrermühl mit dem angeschlossenen Sägewerk und Wertstoff-Kraftwerk und das benachbartes Werk Laakirchen sollen zu einem Zentrum für nachhaltige Verpackungspapiere, erneuerbare Energien und Holzverarbeitung zusammenwachsen. Die Heinzel Group investierte mehr als 400 Millionen Euro in eine von Erdgas unabhängige Kreislaufwirtschaft. Das Ziel: Ein europäisches Zentrum für nachhaltige Verpackung in Oberösterreich zu etablieren.
Werk und Kontakt
4662 Laakirchen, Fabriksplatz 1