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Lenzing AG

Lenzing AG

Vom Salzkammergut in die ganze Welt

Der Aufstieg der Lenzing AG begann mit Zellwolle und wird heute mit Lyocel-Fasern als Baumwoll-Substitut fortgesetzt. Bereits bis 2030 will der global tätige Konzern die CO2-Emissionen um 50 Prozent verringern und setzt nur Rohstoffe aus nachhaltiger Produkiton ein.

Als Produzent von Zellstoff und Fasern steht Lenzing am Anfang der Wertschöpfungskette zur Produktion von Textilien und Vliesprodukten. Das Geschäftsmodell von Lenzing geht über das eines Lieferanten von Fasern hinaus. Das Unternehmen versteht sich als engagierter und verlässlicher Partner von Spinnereien, Webereien, Strickereien, Färbereien, Konfektionären, Fashionbrands und dem Handel. So hilft Lenzing den Kunden über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg, erfolgreicher und profitabler zu sein. Lenzing verwendet vor allem Holz aus zertifizierter Forstwirtschaft und kauft  auch nur Zellstoff aus nachhaltiger, zertifizierter Produktion zu. Für die neue REFIBRA™ Technologie verarbeitet Lenzing als Rohstoff beispielsweise Baumwoll-Zuschnittreste aus der Textilindustrie. Die Bioraffinerie-Produkte aus der Bioraffinerie werden etwa an die Erzeuger von Lebensmitteln weiterverkauft, die im Holz enthaltene Energie wird wiederum für die Zellstoff- und Faserproduktion verwendet. Am Ende ihres Lebenszyklus werden Lenzing Fasern biologisch abgebaut, ihre Reststoffe bilden die Basis für neues Pflanzenwachstum.

Papierfabrikant Emil Hamburger erwarb die alte Starlinger-Mühle 1890 in Lenzing, nördlich des Salzkammerguts. Die Standortbedingungen waren günstig und schon bald wurden drei Kocher in Betrieb genommen, um die steigende Nachfrage nach Zellstoff zu decken. Der Ausbau der Zellstoff- und Papierherstellung ging bis zum ersten Weltkrieg weiter, dazu kamen die nahe gelegenen Werke Pettighofen und Raudaschlmühl. 1935 kaufte der florierende Bunzl-Konzern das Unternehmen, unter anderem, um die Zellstoffversorgung seiner Papierfabrik in Ortmann sicherzustellen. Nach mehrjähriger Entwicklungsarbeit kam Lenzing in den 60er-Jahren mit einer neuen Hochmodulfaser auf den Markt, der Vorläuferin der heutigen Produkte. Mit der gleichzeitig errichteten Eindampfanlage konnte die Verbrennung der Lauge stark verbessert werden und den weiteren Einstieg in die Bioenergie ermöglichen. Schon relativ früh investierte der Standort in eine Kläranlage und in eine Abluftreinigung, die die Emissionen spürbar verringern konnte. Nachdem das Unternehmen 1985 mit dem neuen Namen Lenzing AG an die Wiener Börse ging, wurde eine Ära der internationalen Expansion eingeleitet.

Heute lenkt das Headquarter in Lenzing neun Produktionsstandorte weltweit. Die Töchter in Europa und Übersee stellen entweder Textilzellstoff aus Buche oder Eukalyptus, oder Fasern als Substitut für klassische Baumwolle her. Mehrheitseigentümerin der Akteingesellschaft ist aktuell die B&C Privatstiftung, hinter der österreichische Banken stehen, der weitere Bestand ist im Streubesitz. Für eine nachhaltige Zukunft hat sich Lenzing ein ehrgeiziges Ziele gesetzt: 50 Prozent weniger CO2-Emissionen bis 2030 und danach weitere Fortschritte im Klimaaktionsplan bis zur Netto-Null in 2050. Die SBT-Initiative hat diese Klimaziele wissenschaftlich abgesichert und genehmigt.

Werk und Kontakt

Stephan Sielaff CEO

Bei Lenzing arbeiten wir hart daran, unsere Industrie noch nachhaltiger zu gestalten und die Transformation des textilen Geschäftsmodells von einer linearen zu einer Kreislaufwirtschaft voranzutreiben.

Fakten
Name Lenzing AG
Vorständ:innen Stephan Sielaff (CEO), Nico Reiner (CFO), Robert van de Kerkhof (CCO), Christian Skilich (Zellstoff)
Beschäftigte 3.000
Kapazität 320.000 Tonnen Zellstoff und 360.000 Tonnen Fasern
Maschinen Zellstoff-Anlage und Faserverarbeitung
Sorten Zellstoff, Viscose-, Modal- und Lyocell-Fasern, Bioraffinerie- und Coprodukte
Produkte für Textilien und Vliesstoffe, technische und industrielle Anwendungen
Zertifikate PEFC, FSC, ISO 9.001, ISO 14.001, ISO 45.001, CDP, EcoVadis, MSCI uvm.

Wichtige Meilensteine

1892

Emil Hamburger kauft die Starlingermühle und baut sie zu einer Papierfabrik aus.

1938

Die Eigentümerfamilie Bunzl wird enteignet und das Werk in die Kriegsproduktion geführt.

1965

Mit einer selbst entwickelten Modulfaser steigt Lenzing weiter in die Textil-Branche ein.

1985

Das Unternehmen wird eine AG und expandiert international.

1997

Jetzt extrahiert Lenzing aus Holz auch Xylit-Zucker, ein weiterer Aspekt von Bioökonomie.

2022

Lenzing errichtet die größte PV-Anlage Oberösterreichs. Diese hat ungefähr 5 GWh Leistung.