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Poneder

Poneder e.U.

Zellstoff aus Baumwolle statt Bäumen

Poender stellt am Standort in Hausmening den Baumwoll-Zellstoff für Banknoten und andere Sicherheitspapiere her. Dabei handelt es sich aber nicht wie sonst um einen Halbstoff aus Holz, sondern um den wiederverwerteten sehr feinen Schnitt von Baumwollfasern.

Anfang der 50er-Jahre war Johann Poneder, schwer kriegsverletzt aber mit viel Unternehmergeist, im Vertrieb der Neusiedler AG in Hausmening beschäftigt. Dabei kam es immer wieder zu Nachfragen zu Spezialhalbstoffen, die die Anlage in Kematen, die aus Holz Papierzellstoff herstellte, nicht liefern konnte.

Auch Überlegungen, mit den Ausgangsstoffen Flachs oder Hanf zu arbeiten, ließen sich nicht erfolgversprechend umsetzen. Deshalb beschloss er 1954, auf der anderen Seite der Ybbs eine eigene Betriebsstätte einzurichten, die als Reißerei begann. Dort wurden alte Textilien verarbeitet und die gewonnenen Fasern als Füllstoff für Matratzen verkauft. Doch die Nachfrage nach Halbstoff, der geeignet war, in der Produktion von Banknoten- und anderem Sicherheitspapier eingesetzt werden zu können, bestand weiter. Poneder entwickelte und strukturierte den Produktionsprozess um, sodass das Produkt Baumwoll-Zellstoff ab 1976 hergestellt werden konnte.. Nachdem Ingrid Poneder die Geschäftsführung 1985 übernommen hatte, gab es Ende 1990 einen weiteren Investitionsschub. Die meisten zuvor händisch ausgeführten Arbeitsschritte wurden automatisiert, zusätzliche Produktions- und Lagerhallen errichtet und die Bleicherei automatisiert und vergrößert. Gleichzeitig begann die Produktion von gebleichten Baumwollkämmlingen für die Watte- und Hygieneproduktion. 2001 wurden ein eigenes Labor eingerichtet und mehrere Zertifizierungen durchgeführt.

Zur Herstellung des Endprodukts werden Baumwollkämmlinge von Spinnereien gekauft und eingesetzt. Hauptursprungsländer dieses Rohstoffes sind Indien, Pakistan und die Türkei. Die Baumwollkämmlinge werden im Werk Hausmening gebleicht und bis zur gewünschten Faserlänge und Mahlgrad aufbereitet, danach wird der gemahlene Zellstoff über eine Entwässerungsmaschine und Trockenanlage in Blattform gepresst und zur Auslieferung auf Paletten verpackt. Der folgende Absatz geht dann zur Gänze in den europäischen Raum.

Für eine nachhaltige Zukunft ist die ökologisch unbedenkliche Herkunft der Baumwolle wichtig. Um hier verantwortungsvolles Handeln nachzuweisen, verwendet Poneder das GOTS-Zertifikat, das auch von den Banknoten- Druckereien und der Europäischen Zentralbank immer stärker verlangt wird.

Werk und Kontakt

3363 Hausmening/Neufurth, Gunnersdorfer Str. 13

Ingrid Poneder GESCHÄFTSFÜHRERIN

Unser Halbstoff ist ein Nebenprodukt der Baumwolle- Verarbeitung, da wird sehr auf Nachhaltigkeit geachtet.

Fakten
Name Poneder
Vorständ:innen Ingrid Poneder
Beschäftigte 20
Kapazität 3.000 Tonnen Halbstoff
Sorten gebleichter Baumwoll-Zellstoff
Produkte ISO 9.001, GOTS 6.0, BCI, FloCert

Wichtige Meilensteine

1954

Johann Poneder gründet ein Unternehmen für Textilrohstoffe.

1976

Die Betriebsstätte wird vergrößert und stellt jetzt selbst Halbstoff her.

1985

Ingrid Poneder übernimmt die Firmenleitung.

1994

Produktion und Verarbeitung werden weitgehend automatisiert.

1998

Ausbau der Werkshalle und Modernisierung der Bleicherei.

2001

Ein firmeneigenes Labor beginnt damit, die Qualitätskontrollen selbst durchzuführen.