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Profümed

Profümed GmbH

Industrie-Produktion im Reinraum

Profümed stellt in Grimmenstein Zellstoff- und Papierprodukte her, die in Krankenhäusern und Ordinationen gebraucht werden. In den Produktionshallen sind dafür Reinräume für die Mitarbeiter:innen eingerichtet worden.

Hermann Walli kaufte die Steinmühle in Grimmenstein 1879 und richtete dort eine Holzschleiferei ein, die 1890 auch die Produktion von Pappe aufnahm. 1902 übernahm sein Sohn, der das Wasser-Kraftwerk ausbaute, auf Braunpappe umstellte und eine Kartonageabteilung anschloss. Weiters stellte er 1935 die erste Rundsieb-Papiermaschine zur Erzeugung von Zellstoffwatte und Filterpapier auf. Nach dem zweiten Weltkrieg übernahm Kurt Walli und leitete einen großen Ausbau des Standorts ein – zu dieser Zeit noch eine Pioniertat im sowjetischen Sektor Österreichs. Neben einer modernen Dampfanlage folgten zwei weitere Zellstoffwatte- Maschinen, eine davon nach eigener Konstruktion für spezielle Anwendungen. Außerdem wurde die Konfektion der Waren automatisiert. Durch den entstandenen Platzmangel in den Werkshallen wurde die Pappeproduktion aufgegeben.

In den 60er-Jahren waren bei der H.Walli KG rund 120 Arbeiter: innen an drei Papiermaschinen und in der Watteproduktion beschäftigt. Ende der 80er-Jahre wurde der Standort durch die Paul Hartmann AG übernommen, die in den kommenden Jahren zahlreiche Investitionen zur Steigerung der Leistungsund Wettbewerbsfähigkeit realisierte. Eigentümerin seit 2015 ist Profümed, eine Firma aus Sachsen, die Karlheinz Lohr 1997 gegründet hat und auf die Erzeugung von medizinisch- kosmetischen Zellstoffen spezialisiert ist.

Aktuell verfügt der Produktionsstandort von Profümed über zwei Papiermaschinen zur eigenen Materialversorgung, eine Produktionsstrecke zur Fertigung von Krankenunterlagen, einen Reinraumbereich für die Herstellung von Tupfern sowie diverse andere Anlagen zur Verarbeitung von medizinischen Zellstoffen. Um das Kleinwasserkraftwerk weiter zu nützen, wurde auch in den Werkskanal investiert.

Für eine nachhaltige Zukunft setzt das Unternehmen auf Maßnahmen aus dem innerbetrieblichen KVP-Prozess, der die CO2-Emissionen innerhalb eines Jahres wesentlich reduziert hat. Desweiteren wird der Einsatz von Sekundärfasern anstatt Frischzellstoff, wenn aus hygienischen Gründen möglich, erhöht. Um in der Compliance auch weiterhin fehlerlos zu bleiben, hat Profümed eine Rechtsdatenbank aufgebaut, die alle für den Standort Grimmenstein geltenden Gesetze, Verordnungen, Bescheide und Bewilligungen erfasst und bewertet.

Werk und Kontakt

2840 Grimmenstein, Wechsel-Bundesstraße 81

Herbert Baumgartner GESCHÄFTSFÜHRER

Innerhalb des gesamten Produktionsprozesses steht der möglichst nachhaltige sowie umweltschonende Umgang mit Ressourcen im Vordergrund.

Fakten
Name Profümed
Vorständ:innen Herbert Baumgartner
Beschäftigte 75
Kapazität 10.000 Tonnen
Maschinen Tissuepapier
Produkte Tupfer, Reinigungstücher, Kranken-Unterlagen, Zellstoffzuschnitte, Hochkrepp
Zertifikate PEFC, FSC, ISO 9.001, ISO 14.001, ISO 13.485, EMAS

Wichtige Meilensteine

1879

Hermann Walli beginnt mit einer Holzschleiferei.

1890

Eine zusätzliche Papiermaschien stellte diverse Pappesorten her.

1935

Im Werk wird die Produktion von Zellstoff-Watte aufgenommen.

1986

Die würtembergische Firma Paul Hartmann wird Eigentümerin des Werkes.

2015

Übernahme des Zellstoffwatteherstellers durch die sächsische Profümed

2020

In Grimmenstein startet die Produktion von Isoliertaschen aus 95 Prozent Recylingzellstoff für den temperaturgeführten Versandhandel.