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Rondo Ganahl

Rondo Ganahl AG

Reststoffkraftwerk: Ende der fossilen Ära

Rondo Ganahl ist 1954 in die Verpackungsbranche gewechselt und hat sich heute als internationaler Wellpappespezialist etabliert. Das neue Reststoffkraftwerk wird schon bald die Papierfabrik, eine Brauerei und 500 Haushalte in der Umgebung mit Fernwärme versorgen.

Das Unternehmen Rondo ist ein traditioneller Familienbetrieb, in dem Johann Ganahl 1797 mit Herstellung und Handel von Baumwollgarnen begann. Ein Brand einer Papierfabrik in Rankweil 1910 hatte zur Folge, dass es keine regionale Papierversorgung für die Webereien mehr gab. Um die Lücke zu schließen, richtete Philipp Ganahl in den Gebäuden der Textilfabriken Carl Ganahl & Co. in Frastanz eine Betriebsstätte für 1.200 Tonnen Papier ein. Produziert wurden hauptsächlich Hülsenpapiere für Stoffbahnen und Adjustierpapier für die Nachfrage der dort ansässigen Unternehmen. Auch nach dem ersten Weltkrieg war diese Lieferkette wichtig, denn die Hülsen und Spulen für die Spinnereien aus Frastanzer Papier waren wichtig für den Erfolg der Branche. Die anfangs kleine Fabrik wuchs durch einen Generalumbau 1940, der eine wesentliche Kapazitätssteigerung mit sich brachte.

Zur besseren Rohstoff-Versorgung beteiligte sich das Werk ab 1942 außerdem am Tiroler Altpapierhändler Zimmermann. Erneute Investitionen nach dem zweiten Weltkrieg brachten eine weitere Produktionserhöhung auf 20.000 Tonnen im Jahr und Investitionen in zwei neue Papiermaschinen 1951 und 1961. Mit der Aufnahme der Wellpappenerzeugung in 1954 und dem Bau eines zweiten Wellpappewerks in St.Ruprecht bei Graz begann eine Phase der unternehmerischen Expansion. Nach der Ost-Öffnung kamen weitere verarbeitende Fabriken in Ungarn, Rumänien und der Türkei dazu.

Vor zwei Jahren eröffnete sich noch ein weiteres Geschäftsfeld, als die Rondo-Tochter Faserwell in Frastanz begann, aus Altpapier Formgussteile zum Verpacken zu pressen. Neue, große Investitionen in die Papierfabrik waren ein neues Verwaltungsgebäude und ein Hochregallager, dazu kommt noch ein neues Kraftwerk, das zurzeit in Vorbereitung ist. Der Clou daran: Nach Fertigstellung wird nicht mehr Gas sondern Reststoffe in Wärme verwandelt, um die Papierfabrik, eine Brauerei und 500 Haushalte mit Fernwärme zu versorgen. Der Ausstieg aus fossilen Brennstoffen wurde wurde von Rondo Ganahl also bereits eingeleitet. Darüber hinaus hat Rondo ein weiteres großes Projekt aufgesetzt, das die CO2- Emissionen spürbar reduzieren wird, nämlich die Errichtung von PV-Anlagen auf den Hallendächern in Frastanz und St. Ruprecht.

Werk und Kontakt

Sigrid Rauscher GESCHÄFTSFÜHRERIN

Das neue Reststoffkraftwerk ist für uns ein großer und notwendiger Schritt raus aus fossilem Erdgas.

Fakten
Name Rondo Ganahl
Vorständ:innen Marte Hubert (CEO), Ing. Udo Nachbaur, BSc (CTO)
Beschäftigte 100
Kapazität 130.000 Tonnen Papier
Maschinen PM2
Sorten Testliner in braun und White Top
Produkte Wellpappeschachteln zum Beispiel für Getränke, Obst, Gemüse und andere Waren, Faserguss-Einlagen zur Verpackung technischer Geräte
Zertifikate FSC, ISO 9.001, ISO 14.001, FSSC 22.000

Wichtige Meilensteine

1911

Philipp Ganahl ist die treibende Kraft zur Gründung der Vorarlberger Papierfabrik.

1935

Zum Vertrieb der Erzeugnisse wird die Firma Rondo gegründet.

1954

Das Werk in Frastanz baut aus und stellt auch Wellpappe her.

1971

Die Phase der Expansion beginnt mit dem neuen Wellpappewerk in St.Ruprecht/Raab.

2020

Auf dem Werksgelände in Frastanz beginnt die Tochter Faserwell, Fasergussformen herzustellen.

2023

Die Vorbereitungen für ein neues Reststoff-Kraftwerk laufen an.