Niederösterreichs älteste Papierfabrik
Das Unternehmen aus St. Pölten wird von der Familie Salzer in der 8. Generation geführt. Es ist mit der Verlagsbranche seit über 200 Jahren verbunden und heute einer der bekanntesten Lieferanten von voluminösem Buchpapier in Europa.
Nur unweit von der 1469 erbauten Unteren Papiermühle an der Traisen gründete André Perner 1579 an Stelle einer Schmiede die Obere Papiermühle. Schließlich 1798, nach mehreren Eigentümerwechseln, kaufte der Buchdrucker Kaspar Salzer das Werk, um seinen Druckbetrieb in Wien zu versorgen. 1859 nahm Matthäus Salzer zwei seiner Kinder in das Unternehmen auf und begründete damit den langjährigen Namen „Matthäus Salzers Söhne“. Gleichzeitig begann eine Phase der Erweiterung, denn die Errichtung der ersten Papiermaschine 1863 beendete auch die Zeit des Handschöpfens. Der dazu verwendete Rohstoff war Holzstoff aus den Schleifereien und ab 1906 Zellstoff aus eigener Erzeugung.
Die 1924 neu aufgestellte PM1 war eine langfristige Entscheidung von Hans Salzer, denn die Anlage läuft bis heute. Allerdings hat die Maschine seitdem drei grundlegende Modernisierungen erlebt, zuletzt 2013. Das Werk kam ohne bauliche Schäden durch den zweiten Weltkrieg, die danach folgenden ERP-finanzierten Investitionen betrafen die Stoffaufbereitung und das Kraftwerk, später auch die Siebpartie. Anfang der 70er Jahre entschied sich Michael Salzer, mit Polystyrol in den Kunststoff-Bereich einzusteigen. Die Salzer Gruppe ist heute in den Bereichen Papierherstellung, Kunststoffverarbeitung und im Industrie-Service tätig. Die Beteiligungen sind seit 2015 unter dem Dach der Tosaco GmbH gebündelt. Den Schwerpunkt der Papierproduktion bilden holzfreie Werkdruckpapiere. Der Markt für Buchpapiere ist klein, Salzer Papier allerdings einer der Marktführer in Europa. Daneben hat das Unternehmen mit fettdichten Papieren und Kartons für den Lebensmittel-Kontakt ein weiteres Standbein geschaffen.
Für eine nachhaltige Zukunft unterstützt Salzer Papier die Entwicklungsziele der Vereinten Nationen. Dafür fokussiert sich das Unternehmen auf die drei Felder „Gesundheit und Wohlergehen“, „Nachhaltiger Konsum & Produktion“ sowie „Maßnahmen zum Klimaschutz“. Um den CO2-Footprint zu ermitteln, nutzt Salzer Papier die ISO 14.044 und das 10-toes-Modell der Cepi. Mit dem Bau eines Kraft-Wärme-gekoppelten Biomasse- Kraftwerks durch die EVN geht Salzer Papier in Richtung einer zukünftig CO2-neutralen Energieversorgung am Standort.
Werk und Kontakt
3100 St. Pölten, Stattersdorfer Hauptstraße 53