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Sappi Austria

Sappi Limited

Kohleausstieg dank Biomassekessel

Das Werk von Sappi Austria in Gratkorn hat eine lange Tradition in Österreich. Als Teil des südafrikanischen Sappi-Konzerns beliefert es Druckereien und Großhändler weltweit mit Feinpapier und Etikettenpapier und liefert Fernwärme an die umliegenden Gemeinden und die Stadt Graz.

Bereits vor 400 Jahren gab es die ersten Aufzeichnungen von Papierherstellung in der Region, 1828 gab es hier eine Büttenpapierschöpferei. 1846 stellte die Familie Ziegler die erste Papiermaschine auf, mit der Jakob Sys zehn Jahre später die Feinpapier-Produktion aufnahm. Mit der folgenden Expansion kam auch die Fabrik Leykam aus Graz dazu, die eine schon 200-jährige Erfahrung in der Verlagsbranche mitbrachte. Die 1870 konstituierte Leykam- Josephsthal AG erwarb weitere Standorte und Kohlegruben, von denen einige nach dem ersten Weltkrieg verloren gingen. Im Laufe der Jahre konzentrierte das Unternehmen die Produktion allein auf Gratkorn.

Nach dem zweiten Weltkrieg setzte eine große Investitionstätigkeit ein, mit Unterstützung des Marshallplans. Alles wurde modernisiert, die Energieanlagen, die Zellstoff- Herstellung und die Ausrüstung. Vor allem aber gab es zwei neue Maschinen, die PM6 mit 220 cm und die PM7 mit 370 cm Breite. 1994 kam es zum Merger zwischen der holländischen KNP und der Leykam-Mürztaler Papier und Zellstoff AG, drei Jahre später übernahm dann Sappi das Werk. Mit dem Bau der PM11 revolutionierte Sappi das Werk völlig. Die Maschine, die Feinpapier für Commercial Print herstellt, wurde 2014 und 2023 weiter automatisiert, mit neuen Antrieben, Steuerungssystemen, Qualitätskontroll- und Inspektionssystemen. Schon 2019 hatte die PM9 vom regelmäßigen Investitionsprogramm des Unternehmens profitiert. Der Umbau des Laugenkessels und der Rückgewinnungsanlage 2015 hatte Verbesserungen bei Lärm und den NOX/SO2-Emissionen gebracht. Mit dem kürzlich abgeschlossenen Umbau des Kraftwerkskessels auf Biomasse und Erdgas stellt Sappi den angestrebten Ausstieg aus der Kohlenutzung sicher.

Die im eigenen Heizkraftwerk eingesetzten Brennstoffe sind mit großem Anteil erneuerbar und versorgen die Fabrik, umliegende Gemeinden und die Stadt Graz mit Wärme und Strom. Für eine nachhaltige Zukunft hat Sappi die Dekarbonisierung aller europäischen Werke beschlossen. Die Roadmap dazu beinhaltet über 80 einzelne Projekte, die zusammen zu 50 Prozent erneuerbarer Energie, zu fünf Prozent mehr Energieeffizienz und dadurch zu 25 Prozent weniger CO2 bis 2025 führen sollen. Weitere Ziele für 2030 und 2050 sind auch schon in der Auswertung.

Werk und Kontakt

Peter Putz GESCHÄFTSFÜHRER

Mit neuen Investitionen festigt Sappi einerseits die Position bei holzfrei gestrichenem Papier und richtet durch die Produktion von Etikettenpapier den Standort zukunftssicher aus

Fakten
Konzern Sappi Limited
Name Sappi Austria
Vorständ:innen Peter Putz
Beschäftigte 1.000
Kapazität 910.000 Tonnen Papier, 250.000 Tonnen Zellstoff
Maschinen PM9 und PM11
Sorten gestrichenes Feinpapier, Etikettenpapier, Sulfitzellstoff (TCF)
Produkte Kataloge, Kalender, Poster, Broschüren, Etiketten
Zertifikate FSC™ (FSC C015022), PEFC (PEFC/07-32-76), ISO 9001, ISO 14001, ISO 50001, ISO 45001, EMAS, EU Ecolabel (grafische Papiere), SURE

Wichtige Meilensteine

1793

Andreas Leykam kauft die Leuzendorfer Mühle und stellt Papier her

1870

Die Leykam-Josefstaler wird gegründet, mit Standorten in Gratkorn, Graz und Josefstal.

1930

Die Produktion der einzelnen Standorte wird in Gratkorn zusammengelegt.

1950

Das Werk investiert im Rahmen des Marshallplans.

1997

Sappi kauft die Werke der KNP-Leykam, dazu gehört auch Gratkorn.

1997

Die 850 cm breite PM11 läuft an.