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Energie & Klima Energie und Klima

NEFI Konferenz 2024

NEFI-Konferenz 2024
@ NEFI

Austropapier hat im Rahmen der Nefi-Konferenz in Wien aufgezeigt, welche Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Dekarbonisierung der Papierindustrie notwendig sind.

In Wien diskutierten rund 200 internationale Expert:innen konkrete Lösungen und relevante Technologien für eine klimaneutrale Industrie. Die Transformation des industriellen Energiesystems zu einer klimaneutralen Energieversorgung ist ein wesentlicher Beitrag für das Erreichen der nationalen Klimaziele und kann nur mit Innovationen und der Entwicklung von konkreten Lösungen gelingen. Das Innovationsnetzwerk NEFI (New Energy for Industry) lud bereits zum dritten Mal nationale und internationale Expert:innen ein, um die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse zu präsentieren und mit hochrangigen Vertreter:innen aus Industrie, Forschung und Politik über die Energiewende in der österreichischen Industrie zu diskutieren.

Gert Pfleger, Director Human Relations & Business Development bei Norske Skog Bruck präsentierte „Dekarbonisierung der Papierindustrie in der Praxis: Das Projekt Reststoffkessel von Norske Skog Bruck“. David Kainrath, Referent für Energie und Klima bei Austropapier, zeigte in seiner Präsentation „Decarbonization framework: a regulatory wish list of pulp and paper industries in Austria“ welche regulatorischen und politischen Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Dekarbonisierung der Papierindustrie notwendig sind.

Die österreichische Papierindustrie ist bereits heute mit einem Erneuerbaren Anteil von über 68 Prozent im Spitzenfeld der Dekarbonisierung der Industrie. Anhand des konkreten Beispiels von Norske Skog in Bruck, wurde dem Publikum vorgestellt, wie weit die Papierindustrie bei der Dekarbonisierung bereits gekommen ist, und mit welch großen zielstrebigen Investitionen das Ziel verfolgt wird. Damit dieser erfolgreiche Weg weiter beschritten werden kann, braucht es aber auch vorteilhafte Rahmenbedingungen. Diese wurden dem Fachpublikum von David Kainrath erläutert.

Im Grunde geht es um folgende Hauptforderungen:

  • Faire Wettbewerbsbedingungen
  • Regulierungssicherheit/Vorhersehbarkeit
  • Wirksamer Schutz vor Carbon Leakage – Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit
  • Beschleunigung von Genehmigungsverfahren, Abbau von Bürokratie
  • Aufbau der Infrastruktur für die Energiewende

Der Teufel steckt aber bekanntlich im Detail. So gibt es in Österreich im Gegensatz zu den meisten anderen EU-Staaten bisher noch immer keine Kompensation der indirekten CO2-Kosten – ein signifikanter Wettbewerbsnachteil für gerade jene Unternehmen, die durch Elektrifizierung CO2 Emissionen reduzieren. Manchmal kommt die regulatorische Unsicherheit aber auch von europäischer Ebene. So wurden durch eine Abänderung der Emissionshandelsrichtlinie mit der Einführung des 95 Prozent – Biomassekriteriums genau jene Anlagen bestraft, die jahrelang investierten, um ihre Emissionen besonders stark zu senken.

Es gab allerdings nicht nur Kritik, sondern auch Lob, so wurde hervorgehoben, das Österreich mit seinem Transformationsfondsgesetz eines von nur zwei EU-Ländern ist, welches bei Dekarbonisierungsprojekte in der Industrie nicht nur Investitionskosten sondern auch Betriebskosten fördert. Schlussendlich wurde durch viele Beispiele gezeigt, was besser und was schlechter funktioniert, um das gemeinsame Ziel der erfolgreichen Dekarbonisierung zu erreichen, und eine lebendige Diskussion mit dem Fachpublikum folgte.

Besonderer Dank geht an Nefi – New Energy for Industry, für die großartige Organisation dieser gelungenen zweitägigen Konferenz.

Ansprechpartner
David Kainrath Referent Energie & Klima

Energie ist ein entscheidender Standortfaktor für die österreichische Papierindustrie, die mit 60 % Erneuerbaren in der Produktion an der Spitze der Industrie steht. Wir investieren seit Jahren konsequent in die Energiewende und Bioökonomie – benötigen dafür aber auch stabile gesetzliche Rahmenbedingungen. Diese proaktiv mitzugestalten ist meine Aufgabe als Energie- und Klimareferent.