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Forschung & Entwicklung Forschung und Innovationen

Österreichs Innovationsstärke: Gut aufgestellt, aber mit internationalem Aufholbedarf – Was der FTI-Monitor 2025 zeigt

FTI Monitor Österreich
Screenshot der Auswertung von FTI-Monitor @FORWIT

Im Mai wurde im Parlament der aktuelle FTI-Monitor 2025 präsentiert – ein umfassender Bericht zur Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit des österreichischen Forschungs-, Technologie- und Innovationssystems. Erstellt wird der Bericht vom Rat für Forschung, Wissenschaft, Innovation und Technologieentwicklung (FORWIT). Er liefert datenbasierte Analysen zur Entwicklung der Innovationskraft in Österreich und bildet damit eine fundierte Grundlage für strategische Entscheidungen.

Mit dem FTI-Monitor wird ein wesentlicher Beitrag für eine evidenzbasierte Forschungspolitik in Österreich geleistet. Ziel ist es, politische und strategische Entscheidungen auf nachvollziehbare Daten und fundierte Analysen zu stützen – also auf „science-based policymaking“. Grundlage dafür sind über 240 Indikatoren aus internationalen Quellen wie OECD, Eurostat oder CIS. Der Monitor stellt Entwicklungen im Zeitverlauf dar, analysiert Input- und Output-Leistungen und zeigt, wie weit die FTI-Strategie 2030 der österreichischen Bundesregierung bereits umgesetzt ist.

Das FTI-System wird in 18 Themenbereiche unterteilt, gegliedert in vier Subsysteme: Rahmenbedingungen, Kernsystem, Querschnittsthemen und Wirkung. Dazu zählen unter anderem Bereiche wie Bildung, Digitalisierung, Umwelt, Unternehmensinnovation, Kreislaufwirtschaft oder Künstliche Intelligenz. Die Bereiche sind bidirektional mit den Zielen der FTI-Strategie 2030 verknüpft – so werden systemische Zusammenhänge und die Wirkung einzelner Politikmaßnahmen sichtbar.

Der FTI-Monitor nutzt dabei internationale Vergleichsmaßstäbe: Neben dem EU-Durchschnitt werden auch die Innovationsleistungen der Innovation Leaders (Dänemark, Schweden, Finnland, Niederlande) sowie – themenabhängig – die Top 3 weltweit herangezogen. Im European Innovation Scoreboard (EIS) zählt Österreich seit Jahren zur Gruppe der Strong Innovators. Aktuell liegt es auf Platz sechs innerhalb dieser Gruppe – knapp hinter Belgien, aber vor Ländern wie Deutschland, Frankreich und Irland.

Der aktuelle Bericht zeigt: Österreich ist in mehreren Bereichen gut aufgestellt. Besonders in Schlüsseltechnologien wie Photonik, fortgeschrittene Werkstoffe und Quantentechnologie konnte das Land in den letzten Jahren deutlich aufholen. In der Photonik zählt Österreich mittlerweile sogar zu den Top 5 weltweit, sowohl bei der Anzahl an Patenten als auch beim Spezialisierungsgrad.

Für Branchen wie der Papier- und Zellstoffindustrie sind diese Entwicklungen von großer Relevanz. Ob bei der Prozessautomatisierung, der Entwicklung neuer Materialien oder der digitalen Produktionssteuerung – technologische Innovationskraft ist entscheidend für langfristige Wettbewerbsfähigkeit.

Allerdings zeigt der internationale Vergleich auch Schwächen: Österreichs Patente werden im globalen Kontext seltener zitiert – ein Hinweis auf geringere wirtschaftliche oder technologische Durchschlagskraft. Länder mit einer hohen Dichte an großen, technologiegetriebenen Unternehmen – etwa die Schweiz, USA oder Japan – positionieren sich hier besser.

Ein zentrales Zukunftsthema ist zudem die Künstliche Intelligenz (KI). Während der Anteil der KI-nutzenden Unternehmen in Österreich steigt, bleibt der Einsatz in Forschung und Entwicklung mit 3,8 % deutlich hinter Spitzenreitern wie Finnland oder den Niederlanden zurück. Insbesondere kleinere Unternehmen kämpfen mit rechtlichen Unsicherheiten, mangelndem Know-how und fehlender Datenqualität.

Der FTI-Monitor zeigt: Österreich hat Potenzial – entscheidend wird sein, wie konsequent Forschung, Technologie und Innovation weiterentwickelt und in die Praxis überführt werden.

Hier geht es zu FTI-Monitor.

Ansprechpartner
Elisabeth Krassnigg Zweite Geschäfsführerin ÖZEPA

Forschung und Entwicklung sind von zentraler Bedeutung, da sie Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit sichern. Indem wir F&E-Projekte koordinieren, schaffen wir die Grundlagen für Innovationen. Wir unterstützen unsere Mitglieder dabei, auf Herausforderungen zu reagieren und die Innovationsführerschaft der Papierindustrie sicherzustellen.