Die Nutzung flüssiger Biobrennstoffe gewinnt für die Energie- und Wärmeerzeugung zunehmend an Bedeutung – gerade auch als Baustein für die Dekarbonisierung energieintensiver Branchen. Doch in Österreich stehen Unternehmen derzeit vor erheblichen regulatorischen Herausforderungen, die ihre Wettbewerbsfähigkeit schwächen und bestehende Klimaschutzleistungen nicht anerkennen.
Holz aus nachhaltigen Quellen
Die österreichische Papierindustrie bekennt sich zur nachhaltigen Forstwirtschaft. 100 Prozent des Holzes, das sie verarbeitet, stammt aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Diesen Nachweis liefern Forstzertifizierungssysteme wie PEFC und FSC, die von Austropapier als gleichwertige Zertifizierungssysteme angesehen werden. Hier legt die Branche besonderen Wert auf die Bereiche Vergleichbarkeit der Standards, Transparenz, Förderung nachhaltiger Forstwirtschaft, Interessensausgleich und Stakeholder-Integration in Entscheidungen. Systeme zur Zertifizierung helfen der Papierindustrie dabei, nur Holz aus 100 Prozent legalen Quellen zu beziehen.
PEFC
PEFC bekennt sich zur Familienforstwirtschaft und wurde 1999 in Europa gegründet. Es ist besonders für kleine Forstbetriebe interessant, die oft in bäuerlicher Hand sind. Kennzeichen für PEFC ist die Regionen-Zertifizierung, welche es Waldbesitzern erlaubt, einer großflächigen, bestehenden Zertifizierung beizutreten. Standards werden nach dem Prinzip der integrativen Forstwirtschaft nahe dem Niveau der nationalen Forstgesetze erlassen. Ziel ist es, keine bürokratische Zusatzbelastung für die Waldbesitzer zu erzeugen. Als Hauptversammlungsmitglied von PEFC Austria arbeitet die Papierindustrie aktiv in internationalen Arbeitsgruppen mit, um die Integrität und Qualität der Standards zu sichern. PEFC ist das geeignete Mittel, um in der kleinstrukturierten österreichischen Forstwirtschaft die Zertifizierung voranzutreiben.
FSC
FSC wurde 1993 zum Schutz der Tropenwälder des globalen Südens gegründet. Standards werden meist von nationalen Arbeitsgruppen entwickelt, jedoch können auch Übergangsstandards durch Auditgesellschaften erarbeitet werden, wenn es in einem Land noch keine nationale Arbeitsgruppe gibt. FSC hat in Österreichs Wäldern kaum Einzug erhalten, dies liegt auch an der bäuerlichen Familienforstwirtschaft, welche hierzulande vorherrscht. FSC eignet sich besonders für größere Waldbesitzer und Staatswälder, da neben integrativer Forstwirtschaft auch Wildnisschutzgebiete permanent aus der Nutzung genommen werden sollen.
Neue Möglichkeiten durch ISO
ISO, die Internationale Standardisierungsorganisation, hat mit dem Standard „ISO 38200 Produktkettenstandard für Holz und holzbasierte Produkte“ eine echte Alternative zu FSC und PEFC geschaffen. ISO 38200 versichert die Rückverfolgbarkeit von Holzprodukten und ermöglicht es Unternehmen, andere wichtige Aussagen zertifiziert an den Kunden weiterzugeben. So sind nun zertifizierte Aussagen zur Produktherkunft, Rohstoffbeschaffung und verarbeitungsspezifischen Eigenschaften erstmals möglich.
Das Neueste zum Thema
Anfang des Monats fand das jährliche PEFC Forest Forum statt – diesmal in Ho Chi Minh City, Vietnam. Unter dem Leitgedanken, verantwortungsvolle und nachhaltige Waldbewirtschaftung weltweit zu stärken, kamen Mitglieder und Stakeholder aus der ganzen Welt zusammen, um sich über Chancen, Herausforderungen und innovative Ansätze der Waldzertifizierung auszutauschen.
Im Rahmen der FHP-Holzgespräche wurden Leitbetriebe und Persönlichkeiten von PEFC-Austria ausgezeichnet. Die Preise wurden insgesamt in 5 Kategorien vergeben.
Die Renewable Energy Directive II (RED II) ist eine bedeutende Richtlinie der Europäischen Union zur Förderung erneuerbarer Energien und setzt verbindliche Ziele für den Anteil erneuerbarer Energien am Energieverbrauch der EU fest.