2020? Ein wirklich bemerkenswertes Jahr. Das Ergebnis war viel schlechter, als wir zu Beginn ahnen konnten, aber doch noch besser, als es die Situation im Mai befürchten ließ. Das Mengenminus von über 5 Prozent kam hauptsächlich aus dem grafischen Bereich, doch der erhebliche Umsatzrückgang, verstärkt durch fallende Erlöse in sämtlichen Sparten, betraf alle. Auf der anderen Seite sind auch die Kosten teilweise zurückgegangen, sodass die Ergebnisse vertretbar geblieben sind.
Etwas, dass ich an dieser Stelle ausdrücklich betonen möchte, ist die Leistung der Werke bei der Pandemie-Bekämpfung. Die Verantwortlichen in den Fabriken haben sich sehr schnell auf ganz neue Situationen eingestellt und Maßnahmen getroffen, die sich als wirksam herausgestellt haben. Umfassende Hygiene, Desinfektion und Masken-Tragen, dazu neue Laufwege, andere Schichtwechsel und Pausengestaltung, Homeoffice für Angestellte, reduziertes Fremdpersonal bei Reparaturen und vieles mehr gehören dazu. Mir ist kein Fall bekannt, dass irgendwo eine Schicht aufgrund eines Corona-Herdes ausgefallen wäre. – Das wurde alles sehr gut bewältigt!
Auch in der Politik standen die Corona-Maßnahmen im Vordergrund, für unsere Branche hat sich das Instrument Kurzarbeit als sehr hilfreich erwiesen und auch die Investitionsprämien haben einen Schub ausgelöst, weil einiges vorgezogen wurde. Fast übersehen wird dabei ein anderer für uns wichtiger Beschluss, nämlich das Erneuerbaren Ausbau-Gesetz, das uns in der Vorbereitung ja schon lange beschäftigt hat. Einerseits ist es gut, dass es zu der Gestaltung der Materie Sicherheit gibt, andererseits betrachten wir die kommende Doppelbelastung durch steigende Stromkosten und zusätzlicher Rohstoff-Konkurrenz mit Sorge. Die Fördereffizienz kommt auf vielen Ebenen noch immer zu kurz. So kommen wettbewerbliche Verfahren zur Vergabe der Förderungen nur selten vor, es gibt immer noch eine Möglichkeit, den Deckel für das Fördervolumen zu umgehen und auch der Brennstoffnutzungsgrad von Biomasseanlagen wurde nicht erhöht.