Holz ist die wichtigste Ressource für die Papierindustrie. Gleichzeitig ist es auch der bedeutendste natürliche Rohstoff beim Wandel hin zu einer nachhaltigen und klimafreundlichen Wirtschaftsform. Um auch zukünftig die Rohstoffversorgung aus dem heimischen Wald zu sichern, sind gezielte Maßnahmen für einen klimafitten Wald notwendig.
FAKTEN

Die Papierindustrie verarbeitet jährlich fast 9 Mio. Festmeter Holz.
70 % des Holzes stammt aus heimischen Wäldern, 30 % wird importiert.
Insbesondere aus dem regionalen, grenznahen Umfeld der Fabriken.
Eine Hälfte ist Industrierundholz, die andere Hälfte sind Nebenprodukte auf der Sägeindustrie.
Die Papierindustrie setzt zu 100 % legales und (PEFC/FSC) zertifiziertes Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft ein.
Ein klimafitter Wald für den Rohstoff von morgen
Der Klimawandel ist in den heimischen Wäldern zu spüren. Trockenheit, Dürreperioden und Extremwetterereignisse, wie z.B. Stürme, setzen den Bäumen stark zu. Vor allem Nadelholzbäume unter 400 Metern Seehöhe leiden an Trockenstress und Schädlingen wie dem Borkenkäfer. Dies führt derzeit zu vermehrtem Schadholzanfall, das möglichst schnell aus dem Wald gebracht werden muss. Die Papierindustrie unterstützt die heimische Forstwirtschaft, indem sie durch Schaffung zusätzlicher Lagerkapazitäten möglichst viel Holz abnimmt. Mit zielgerichteten Förderungen und Maßnahmen im Bereich Forschung und Genetik können resistente und widerstandsfähigere Nadelhölzer für einen klimafitten Wald gepflanzt werden. So kann der Wald auch in Zukunft alle seine Leistungen für die Gesellschaft erfüllen.


Vorrang für heimisches Holz
Holz ist die Basis aller hochwertigen Papierprodukte. Im Jahr 2019 setzte die Papierindustrie 8,9 Millionen Festmeter Holz ein. Das Holz stammt dabei zu 100 % aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Holz ist mittlerweile eine sehr gefragte erneuerbare Ressource für die energetische Nutzung, aber auch im ökologischen Wohnbau, für Möbel, etc. Auch wenn durch das derzeit hohe Schadholzaufkommen in Österreich ein anderer Eindruck entsteht, wird nicht das gesamte Potential an Holz in den österreichischen Wäldern geerntet. Zur Sicherung einer nachhaltigen Rohstoffversorgung und zur Vorbeugung vor Borkenkäferbefall, ist die Durchforstung in Österreich anzukurbeln. Durch Förderung des Aufbaus von Infrastruktur und Walderschließungen können Anreize zur Steigerung der Holzernte geschaffen werden. So schaffen wir regionalen Mehrwert für alle Beteiligten entlang der Wertschöpfungskette.
Holzlogistik umweltfreundlicher gestalten
Das Transportvolumen der österreichischen Papierindustrie liegt bei knapp 20 Millionen Tonnen. Davon entfallen zwei Drittel auf die Bezüge von Roh- und Hilfsstoffen und ein Drittel auf die Auslieferung der Fertigprodukte. Der Bahnanteil liegt in etwa bei 44 %, ist jedoch in den letzten Jahren etwas rückläufig. Für Distanzen unter 100 km ist der LKW-Transport noch unersetzbar. Hier könnten durch Anpassung der zulässigen Tonnagen Fahrten sowie CO2 eingespart werden. Im Sinne einer klimaschonenden Transportwirtschaft muss der Holztransport auf der Schiene attraktiver werden. Dazu sind Investitionen in Bahninfrastruktur und Wagenmaterial dringend nötig. Bei LKW-Transporten würde eine Anpassung des höchstzulässigen Gesamtgewichts auf 50 Tonnen zu einer Verminderung der Transporte um 20 % und wesentlichen CO2-Reduktionen führen.

BEST PRACTICE

SCHADHOLZBEWÄLTIGUNG:
PAPIERHOLZ AUSTRIA ERRICHTET AUSSENLAGER
Von Borkenkäfern befallene Bäume müssen möglichst schnell aus dem Wald, um weitere Schäden von den anderen Bäumen abzuhalten. Der Schadholzanfall ist dabei oft nicht einfach logistisch zu meistern. Deshalb hat die Zellstoffindustrie zusätzliche Holz-Außenlager eingerichtet. Dadurch können kurzfristig hohe Holzzugänge abgefedert werden. Der Waldeigentümer hat die Garantie einer termingerechten Holzabfuhr aus dem Wald.
Ansprechperson
Dipl.-Ing. Hans Grieshofer
hans.grieshofer@austropapier.at
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