Tipps für den Schulstart

Worauf man beim Einkauf von Schulheften & anderen Papierwaren achten soll

Zu Schulbeginn stellen sich viele Eltern die Frage, worauf sie beim Kauf von Papierwaren, wie zum Beispiel Schulheften und Blöcken, achten sollen. Oft wird geraten, dass diese aus 100% Altpapier hergestellt sein sollten. Andere, insbesondere „hochweiße“ Hefte würden aus Tropenholz hergestellt, wofür Urwälder abgeholzt werden. (Quelle: https://klimafreundlicher-einkauf.wien.gv.at/site/schulhefte/).

Austropapier, die Vereinigung der Österreichischen Papierindustrie, hat diese und andere Aussagen im Zusammenhang mit dem Einkauf von Papierwaren einem Faktencheck unterzogen.

DIE FAKTEN

Auch Recyclingpapier kann weiß sein.
Wie weiß ein Papier ist, sagt nichts darüber aus, ob es aus Altpapier oder Zellstoff (Holz) hergestellt wurde, sondern nur wie gut es gebleicht wurde. Auch Recyclingpapier ist meist weiß, weil die Druckerfarben beim Recycling herausgewaschen und das Papier gebleicht wird.

In Österreich wird mehr Altpapier wiederverwertet als gesammelt.
Es gibt gewisse Papiersorten, die nicht zu 100% aus Altpapier gemacht werden können, weil sie sonst nicht mehr die geforderten Qualitätsmerkmale aufweisen würden. So müssen etwa Tragetaschen besonders reißfest sein und dürfen, auch wenn sie nass werden, nicht sofort reißen.
In Österreich wird jetzt schon mehr Altpapier von der Papierindustrie recycelt als überhaupt gesammelt wird. Und das, obwohl die Österreicher zu den Ländern mit der höchsten Sammelquote zählen (74%). Deshalb muss Altpapier in Österreich sogar importiert werden. Dass in Österreich soviel Papier wiedverwertet wird, liegt aber an der relativ großen Papierindustrie. Österreich ist einfach aufgrund seines Wasser- und Waldreichtums ein guter Standort für die Papierindustrie. 86 % ihrer Produktion an Papier und Zellstoff gehen in den Export. Und das, obwohl die Österreicher zu den Ländern mit der höchsten Sammelquote zählen (74%). Deshalb muss Altpapier in Österreich sogar importiert werden.

Altpapier kann man bis zu 25 Mal wiederverwertet werden.
Altpapier kann sehr gut recycelt werden – Studien zufolge sogar bis zu 25 Mal! Können die Fasern irgendwann nicht mehr wiederverwertet werden, müssen sie durch neue Holzfasern ersetzt werden. Wenn die Fasern brüchig und zu kurz sind, enthalten sie aber immer noch Energie; diese wird zur Produktion von Ökostrom und -wärme genutzt, welche wiederum in der Fabrik eingesetzt oder ans öffentliche Netz verkauft wird. Insgesamt liefert die österreichische Papierindustrie so viel Energie ans öffentliche Netz, dass über 100.000 Haushalte komplett mit Strom und Wärme versorgt werden könnten.

In Österreich stammt Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft.
Beim Kauf von Papier sollte man darauf achten, dass das Holz, das zur Produktion verwendet wurde, aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt. Das bedeutet, dass nicht mehr Holz geerntet wird, als nachwächst. Die österreichische Papierindustrie verwendet zu 100% Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft, dieses ist zur Hälfte Durchforstungsholz und zur anderen Hälfte Hackschnitzel aus Sägewerken. Das Durchforstungsholz ist Schwachholz, das im Zuge der Waldpflege anfällt. Waldpflege bedeutet, darauf zu achten, dass sich Bäume im Wald gesund entwickeln und wachsen können. Dafür brauchen sie vor allem Licht, Wasser und Nährstoffe. Stehen Bäume im Wald zu dicht nebeneinander, behindern sie sich gegenseitig beim Wachsen. Deshalb werden sie im Zuge der Waldpflege geerntet, damit sich die verbleibenden Bäume besser entwickeln können. Papierprodukte aus nachhaltiger Forstwirtschaft erkennt man daran, dass sie ein PEFC oder FSC Logo tragen. Auch Umweltzeichen legen Wert auf Rohstoffe aus nachhaltiger Forstwirtschaft.  

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